Wenn viele kleine Beträge Großes schaffen
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. Das afrikanische Sprichwort ist auch die Devise vieler Unternehmen, in denen sich Mitarbeitende zusammenschließen und gemeinsam die Arbeit der Kindernothilfe fördern.
Text: Katharina Drzisga
Eine besondere Form des Engagements sind Belegschaftsspenden. Katastrophen sind häufig Ereignisse, nach denen sich Mitarbeitende zusammentun und Geld für den guten Zweck sammeln. Doch auch ohne Katastrophe engagieren sich in ganz Deutschland viele Kolleginnen und Kollegen gemeinsam: Sie spenden für Projekte, unterstützen ein Patenkind. Oder auch gleich mehrere. So wie die NEVARIS Bausoftware GmbH.
Treue Unterstützer
„Wir sammeln nun schon seit 25 Jahren jährlich Spenden für unsere Patenkinder der Kindernothilfe“, berichtet Anna Schulz zur Wiesch, HR Managerin bei NEVARIS. „Mit einem aktuellen Update zu den Projektentwicklungen und unseren Patenkindern rufen wir die Mitarbeitenden einmal im Jahr zu einer freiwilligen Spende auf. Die gewünschte,
individuelle Spende behalten wir bei der nächsten Abrechnung vom Nettogehalt ein. Dabei kommt es uns absolut nicht auf die Höhe der Spende an – jeder Euro zählt und kann für die Projekte und unsere Patenkinder viel bewirken.“ Die Mitarbeitenden unterstützen mit ihren Beiträgen gemeinsam Mädchen und Jungen in Ruanda, Südafrika und Brasilien.
Die Unternehmensleitung ist so begeistert vom Engagement der Belegschaft, dass sie ebenfalls aktiv wird. „Bevor wir die Spenden der Mitarbeitenden an die Kindernothilfe weiterleiten, verdoppeln wir die Summe aus der Unternehmenskasse. Jedes Jahr aufs Neue berührt es uns, welche Spendensummen wir mit der Aktion zusammenbekommen – einer von vielen Beweisen, dass wir tolle Kolleginnen und Kollegen mit großen Herzen an unserer Seite haben“, freut sich Anna Schulz zur Wiesch.
Mit Cent-Beträgen viel bewirken
In anderen Unternehmen spenden die Mitarbeitenden die Cent-Beträge ihres Entgelts für den guten Zweck, wie etwa bei der Daimler AG. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt das Unternehmen bereits über seine ProCent-Aktion verschiedenste Projekte im In- und Ausland und verdoppelt die Spendensumme der Mitarbeitenden. Im vergangenen Jahr förderte das Unternehmen ein Projekt der Kindernothilfe in Guatemala, durch das Kinder aus einer der ärmsten Region des Landes Bildungsmöglichkeiten und damit die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten: Der Umgang mit Computern ist heute essenziell für den Arbeitsmarkt. Viele Kinder aus Tacaná haben jedoch keinerlei Zugang zu einem Rechner. Dank der Unterstützung von ProCent konnten Lernzentren mit Computern ausgestattet werden, sodass die Kinder in der abgelegenen Region den Umgang mit dem Rechner lernen können.
Und auch die Belegschaft der Targobank setzt sich mit ihren Cent-Beträgen hinter dem Komma für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Besonders engagierte Mitarbeitende gründeten dafür extra den Verein „Wundertaler“, der gemeinnützige Organisationen wie die Kindernothilfe unterstützt. „Kinder sind unser aller Zukunft und sollten die bestmöglichen Chancen auf Gesundheit und Bildung haben“, sagt der Vereinsvorsitzende Thomas Lahme. „Wir sind allen Unternehmen und ihrer Belegschaft für ihr Engagement sehr dankbar“, sagt Judith Allert, Ansprechpartnerin für Unternehmen bei der Kindernothilfe. „Viele Mitarbeitende sind sehr stolz darauf, was sie zusammen mit ihrem Unternehmen bewegen. Ein paar Cent oder Euro von vielen Menschen machen ganz schnell ganz viel aus – und verändern ganz viel für die Mädchen und Jungen in unseren Projekten.“