WAZ-Spendenaktion 2021
WAZ-Spendenaktion
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Was Kindern weltweit fehlt wegen Corona
Text: Hubert Wolf und Annika Fischer, Fotos: Jakob Studnar
Die Schulen geschlossen, die Arbeit verloren, das nächste Essen fraglich: Weltweit leiden Kinder unter den Folgen der Pandemie.
In Bangladesch kann die 12-jährige Mohina nicht mehr ins Kinderschutzzentrum, es ist ja zu. Im Libanon hilft Hadi nun seinem Vater bei Klempnerarbeiten, die Schule ist geschlossen. In Äthiopien sagen Kaido und Bayesh, zwei junge Mädchen, sie seien einsam geworden, sie vermissten ihre Freunde, hätten große Angst vor Covid-19.
Die Pandemie trifft die Ärmsten, Schwächsten, Kleinsten. Doch es brennt auch ein Licht im Tunnel: "Die Mitmenschlichkeit ist nicht im Lockdown", sagt Katrin Weidemann, die Vorsitzende der Kindernothilfe. Was für ein Satz!
"Wir haben mehrere Millionen Euro zur Verfügung gestellt"
Die größte Hilfsorganisation des Ruhrgebiets ist seit langem Partner der WAZ bei der alljährlichen Spendenaktion. Auch 2020/21: Wir sammeln gemeinsam für Kinder in aller Welt, die von Corona betroffen sind. Denn manchen geht es an Leib und Leben, auch ohne dass sie krank wären.
"Es gab 2020 viele Umwidmungsanträge von Projektpartnern. Sie hatten Geld bekommen für einen bestimmten Zweck und fragten nach, ob sie in der Not Lebensmittel und Hygieneartikel für die Kinder kaufen können", sagt Weidemann: "Wir haben mehrere Millionen Euro zur Verfügung gestellt für humanitäre Zwecke."
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Viele Kinder werden wohl nie mehr zur Schule zurückkehren
Angeschlagen sind auch die Schulen in vielen Ländern: Es läuft ja schon in Deutschland nicht so gut mit dem mobilen Unterricht. In etlichen Staaten sind die Schulen seit Monaten geschlossen, haben viele Familien keine Endgeräte; und wenn, heißt das noch nicht, dass sie einen Zugang hätten oder das Geld für diesen Zugang. In Südasien gibt es viele Angebote, aber das Wifi funktioniert oft schlecht; in Lateinamerika fehlen vielen Familien Equipment und Zugänge; und viele Kinder im östlichen Afrika sind komplett abgeschnitten von Online-Angeboten.
"Es wird befürchtet, dass sehr viele Kinder nie mehr zur Schule zurückkehren werden", sagt Katrin Weidemann. Das betreffe vor allem Mädchen: "Mädchen werden jetzt frühverheiratet, weil die Eltern nicht mehr wissen, wie sie sie versorgen sollen. Die Frühverheiratung ist für sie dann das kleinere Übel: Das Mädchen wird ernährt."
Frauen mit einem Schulabschluss bekommen bewusst weniger Kinder
Das hat langfristige Folgen. Denn Wissenschaftler sagen, dass weibliche Bildung der entscheidende Schlüssel ist, um das Bevölkerungswachstum zu bremsen. Frauen mit einem Schulabschluss bekommen bewusst weniger Kinder; als vorbildlich in dieser Frage gilt etwa Bangladesch.
Auch für Millionen arbeitender Kinder ist die Lage kritisch geworden. Viele derjenigen, die ein geregeltes und verlässliches Arbeitsverhältnis hatten, stehen nun ohne da. Steine klopfen, verkaufen müssen. "Sie werden schutzlos in ausbeuterische, gesundheitsschädliche oder gefährliche Jobs abgedrängt oder haben gar keine Arbeit mehr. Viele wissen morgens nicht, ob sie an dem Tag etwas zu essen bekommen und mit kleineren Geschwistern teilen können."
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"Ich bin begeistert, auf welche Resonanz die Aktion stößt"
Partner der Kindernothilfe betreiben oft Schutzzentren, wo bedrohte Kinder einen Zufluchtsort haben und die anderen für ein paar Stunden Kind sein dürfen in einem Umfeld aus Elend und Not. Diese Zentren sind jetzt vielerorts geschlossen. "Unsere Kollegen besuchen nun die Familien und versuchen so, den Kontakt zu halten. Das kann Gruppentreffen nicht ersetzen, aber an die können wir wieder anknüpfen, wenn die Pandemie vorbei ist, wenn der Kontakt jetzt bestehen bleibt", so Weidemann.
Um so wichtiger ist die Bereitschaft zu helfen; wir bitten Sie darum, liebe Leser. Bisher haben sie schon viel Geld für die Weihnachtsspendenaktion gegeben. Wir waren uns da vorher gar nicht sicher, da wir die Kinder in diesem Jahr nicht aufsuchen können, ihre Notlage nicht anfassen können, ihre Geschichten nur am Bildschirm hören. Katrin Weidemann sagt über unsere gemeinsame Aktion: "Ich bin begeistert, auf welche Resonanz sie stößt." Mehr gibt es nicht zu sagen.
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Über die Autoren
Hubert Wolf ist seit 1989 Reporter bei der WAZ und war mit der Kindernothilfe bereits in Brasilien, Malawi, Indien, Guatemala, Bangladesch und auf den Philippinen.
Hubert Wolf
Über die Autorin
Annika Fischer
Annika Fischer ist Reporterin und war mit der Kindernothilfe seit 2008 in Bangladesch, Guatemala, dem Libanon und in Äthiopien.
Info: Das Spendenkonto von WAZ und Kindernothilfe
Hier können Sie Kindern helfen:
Das Konto für die Spendenaktion von WAZ und Kindernothilfe hat dieselbe Nummer wie in den vergangenen Jahren.
Empfänger: Kindernothilfe
Stichwort: Corona-Hilfe für Kinder weltweit
IBAN: DE4335 0601 9000 0031 0310
BIC: GENODED1DKD (Bank für Kirche und Diakonie)
Oder spenden Sie direkt über das unten stehende Spendenformular.
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