Kreativ und kunstvoll: Kinder fordern Kinderrechte
Die Aktionen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch verbindet sie die gleiche Idee: Kinder machen sich stark für Kinderrechte! Die einen mit Sprühdosen am Duisburger Sittardsberg, andere mit klassisch geschulten Singstimmen in Berlin. Mit außergewöhnlichem Einsatz betonen Mädchen und Jungen am Weltkindertag: Wir haben Rechte. Zum 30-jährigen Jubiläum der Kinderrechtskonvention begleite ich zwei besonders beeindruckende Aktionen.
Der Weltkindertag in Duisburg ist ein strahlender Spätsommertag. Während viele ihrer Freundinnen und Freunde unterwegs zur „Fridays for Future“-Demo im Stadtzentrum sind, packen Amina (12), Ali (11), Maya (13) und Fiza (13) ihre Maler-T-Shirts und den Mundschutz aus. Genau gegenüber der Kindernothilfe-Geschäftsstelle wollen sie heute die kahlen Betonwände der Haltestelle Sittardsberg gestalten. Mit großen Lettern setzen sie an der vielbefahrenen Kreuzung ein gut sichtbares Zeichen für die Kleinsten der Gesellschaft. Vielfarbig und in gleich vier Sprachen entsteht ihr Statement: Kinder haben Rechte.
Wie häufig er denn mit seinem Chor probe, frage ich begeistert einen der jungen Sänger im Anschluss. Da stehen wir mittlerweile schon auf der sonnigen Terrasse des Universitäts-Cafés. Dorthin hat der Berliner Arbeitskreis der Kindernothilfe zur Jubiläumsfeier eingeladen. „Na, dreimal die Woche“, erklärt mir der Zehnjährige selbstbewusst. „Jeweils 90 Minuten.“ Und wie lange er schon im Chor singt? Er überlegt kurz, zählt wohl in Gedanken rückwärts und kommt dann auf erstaunliche – fünf Jahre. Ein halbes Kinderleben voll Gesang!
Von ihnen erzähle ich jetzt: von den zahllosen Mädchen und Jungen, die weltweit auf der Straße leben. Von Kindern, die hart arbeiten müssen, um zu überleben. Von Kindern, deren Leben von Gewalt geprägt ist. Diese Kinder träumen davon, ein sicheres Zuhause zu haben, sich satt zu essen und zur Schule gehen zu dürfen. Ihre Träume, sie sind mit einmal sehr präsent, hier mitten in Berlin. Es sind diese Träume der Kinder, die uns als Kindernothilfe seit sechs Jahrzehnten antreiben und für deren Umsetzung wir uns einsetzen – damit die Träume Realität werden. Denn die Kinder haben ein Recht darauf. Ein Recht, das seit 30 Jahren in der UN-Kinderrechtskonvention verbrieft ist.
Rund um den Weltkindertag zeigen Kinder und Jugendliche mit vielen Aktionen, dass sie die Kinderrechte kennen und sich für sie stark machen. Dafür singen die vereinten Knaben- und Mädchenchöre in Berlin. Dafür setzen Schülerinnen und Schüler in Duisburg ein Statement auf Betonwände. Dafür engagieren sich Tausende von Kindern und Jugendlichen als Action!Kidz. Für faire Chancen von Kindern weltweit. Damit Kinderrechte keine Träume bleiben.