Medienpreis „Kinderrechte in der einen Welt“
Zum 18. Mal haben wir als Kindernothilfe den Medienpreis „Kinderrechte in der Einen Welt“ verliehen, zum dritten Mal mit mir als Vorstandsvorsitzender. Mitreißend moderiert von Eckard von Hirschhausen wurden Medienschaffende ausgezeichnet, die sich in ihren Beiträgen mit Kinderrechten und ihren leider vielfältigen Verletzungen beschäftigen. Der Abend hinterließ tiefe Eindrücke, bedrückende und befreiende.
Mehr als 400 Gäste sind unserer Einladung ins Berliner „Drive“ an der Friedrichstraße gefolgt: Ehrenamtliche aus den Arbeitskreisen, Künstlerinnen und prominente Unterstützer, Vertreterinnen aus Wirtschaft und Politik und Förderer, die sich im Rahmen der Kindernothilfe-Stiftung einbringen. Wir begrüßen sie als Duo: die Schirmherrin des Medienpreises, die frühere First Lady Christina Rau, nutzt den roten Teppich zusammen mit mir für ein erstes persönliches „Willkommen“ an die Eingeladenen.
Reportagen, die unter die Haut gehen
Da ist der Artikel über Die Kinder von Benin, der von kriminellen Banden erzählt, die nicht nur mit Drogen und Waffen handeln, sondern jedes Jahr Zehntausende von Mädchen und Jungen entführen und als Arbeitssklaven verkaufen. „Manchmal stehlen die Gangs Kinder und fordern Lösegeld. Wenn die Eltern nicht zahlen können, töten sie das Kind und verkaufen die Organe nach Nigeria“ Emotional, aber ohne Pathos schildert Fritz Schaap das Schicksal der Kinder. Unter Lebensgefahr für sich selbst hatte er recherchiert. Schaap erhält den Medienpreis in der Kategorie Print.Ein Beitrag, der mich besonders berührt, wird in der Kategorie „Online“ ausgezeichnet. In der Multimedia-Doku Long Than will lachen begleitet Philipp Abresch den 15jährigen Long Than. In seiner Heimat versprühte die US-Armee während des Vietnamkriegs Millionen Liter des als Agent Orange bekannten Entlaubungsmittels über Feldern und Wäldern. Das hochgiftige Dioxin steckt noch immer in den Böden, und wer wie Long Thans Vater auf den kontaminierten Feldern arbeitete, gibt es an seine Kinder weiter. Long Than, Jahrzehnte nach dem Ende des Vietnamkriegs geboren, spürt die dramatischen Folgen des Kriegs am eigenen Leib. Er kam mit schweren körperlichen Behinderungen auf die Welt, sein Körper ist kaum größer als der eines Dreijährigen. Ohne Hilfe anderer kann er nicht leben