Libanon: Kindern helfen zwischen Krieg und Alltag
+++ Aktuelle Lage im Libanon +++
Seit 27. November gilt eine Waffenruhe im Libanon. Zunächst war sie für 60 Tage vereinbart. Ende Januar wurde sie bis 18. Februar verlängert. Doch die Lage ist weiterhin fragil. Eigentlich sollte sich die israelische Armee bis Ende Januar aus dem Südlibanon vollständig zurückziehen, doch bislang sind die Streitkräfte noch nicht vollständig abgezogen. Die Folgen des Krieges in Nahost sind für den Libanon schwerwiegend: Nach libanesischen Angaben sind mehr als 3500 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten davon seit der Verschärfung des Konflikts im September 2024. Außerdem gibt es Tausende Verletzte. Unter den Opfern sind auch viele Kinder 1,2 Millionen Menschen haben sich nach Angaben des UNHRC aufgrund des Kriegs in Nahost auf die Flucht begeben, darunter laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef geschätzt rund 400 000 Kinder.
Die Situation der Kinder im Libanon ist nach wie vor schwierig und noch weit von einem geregelten Alltag entfernt. Das zeigt sich zum Beispiel an der Unterrichtsversorgung. Über Wochen und Monate konnten viele Kinder nicht zur Schule gehen, das libanesische Bildungsministerium hat den Beginn des Schuljahres immer wieder nach hinten verschoben. Offizieller Start war der 4. November 2024, doch auch da konnte der Unterricht nur an manchen Schulen starten. Das Recht von Kindern auf Bildung wird immer noch tiefgreifend verletzt.
Auch der Sturz von Bashar al-Assad in Syrien hat erhebliche Auswirkungen für die Region. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hatte der Libanon geschätzt 1,5 Millionen syrische Geflüchtete aufgenommen, darunter sehr viele Kinder. Gemessen an der Größe des Libanon waren das so viele wie in keinem anderen Land. Marie-Claude Souaid von der NGO Alpha, einem Projektpartner der Kindernothilfe im Libanon, sagte im Dezember: „Alle Geflüchteten würden gern nach Syrien zurückkehren, aber niemand plant das jetzt schon konkret.“ Souaid weiß, dass zunächst einige Männer ohne ihre Familien nach Syrien gefahren sind, um ihre Häuser und Verwandte zu besuchen und die Lage vor Ort anzuschauen, aber viele sind bald wieder zurückgekehrt, weil sie noch keine Möglichkeit sahen, in Syrien zu leben. Es sei zu unsicher, und die humanitäre Lage sei weiterhin katastrophal. Auch Kinderrechte sind weiterhin massiv eingeschränkt. Durch die Zerstörung der Infrastruktur in Syrien ist zum Beispiel der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und Bildung sehr schwierig.
Der fragmentierte und geschwächte Libanon ist mit der Versorgung der Geflüchteten überfordert. Die Bedingungen in den Notunterkünften sind zum Teil verheerend. Die Grundversorgung kann nicht gewährleistet werden. Und es ist davon auszugehen, dass sich die humanitäre Lage weiter verschlechtert. Die Kindernothilfe hat in Anbetracht der aktuellen Lage ihre Unterstützung für Familien in Not weiter ausgebaut und schon Anfang Oktober für Sofortmaßnahmen 200.000 Euro für Familien in Not zur Verfügung gestellt. Weitere Mittel für humanitäre Hilfe sind über den Verbundpartner, die Kindernothilfe Luxemburg, eingegangen.
Die Kindernothilfe ist seit 2013 im Libanon aktiv. Aktuell unterstützt sie sechs Partnerorganisationen mit insgesamt zwölf Projekten. Die reguläre Projektarbeit musste jetzt zu einem großen Teil eingestellt werden, weil so viele Menschen, auch Mitarbeiter der Projekte, auf der Flucht sind. Die Kindernothilfe unterstützt ihre Partner aktuell vor allem bei Projekten mit dem Fokus psychosoziale Betreuung und Freizeitaktivitäten für Kinder. Außerdem geht es um die Verteilung von Nahrungsmitteln und Dingen für das tägliche Leben, insbesondere Hygieneartikel, Kleidung oder Matratzen und Decken. Da momentan kein oder nur sehr eingeschränkt Schulunterricht möglich ist, organisieren die Mitarbeitenden Unterricht in den Flüchtlingslagern oder stellen den Kindern und Jugendlichen Online-Lernangebote.
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