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Spenden für Myanmar
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So holt die Schule Aleyna und Adam aus der Kinderarbeit
Text: Thomas Mader (Reporter Rhein-Ruhr) Bilder: Lars Heidrich
Mae Sot. „Zeit zu spielen habe ich nicht“, sagt Aleyna. Die 13-Jährige aus Myanmar muss schuften. Doch mit Spenden der WAZ-Leser kann sie lernen.
Aleyna und Adam haben keine Zeit für die Schule, denn sie müssen arbeiten. Dreizehn ist das Mädchen, zwölf ihr Bruder, aber er wirkt deutlich jünger. Die Lehrer glauben, das sei eine Folge von Mangelernährung. Sie haben Aleyna und Adam nicht aufgegeben, als die beiden die Schule vor zwei Jahren verlassen mussten. Aber wie rettet man Kinder aus der Kinderarbeit?
Wir sind zu Gast an einer Schule in Thailand, die von Migranten aus Myanmar für die eigene Gemeinschaft gegründet wurde. Denn auch in ihrem Exil bleibt das Leben prekär. Thailand hat die Genfer Flüchtlingskonvention nie unterschrieben. Geflüchtete können jederzeit ausgewiesen werden, dürfen nicht arbeiten, bekommen aber auch kein Geld. Alles, was sie tun, ist de facto illegal, wird aber – oft gegen Bestechung – geduldet.
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Finanziert allein aus Spenden
Die Mutter hat Aleyna geschont, bis sie elf wurde. Sicher war es keine freiwillige Entscheidung, Aleyna dann aus der Schule zu nehmen. Aber die Mutter stand vor einer furchtbaren Wahl – sie konnte sehen, dass Adam sich nicht gut entwickelte. Aleyna muss nun einfach helfen, sonst reicht es nicht zum Überleben. Ihre Zuflucht ist das Singen. Aleyna singt, während sie die Füllung für die Samosas kocht oder den Teig knetet, wenn sie den Herd schrubbt oder den Boden fegt.
Aleynas Vater hat die Familie verlassen, will nichts mehr mit seinen sechs Kindern zu tun haben. Mit zehn Personen lebt Aleyna nun in einem sehr kleinen Haus im muslimischen Viertel. Zehn solche überfüllten Häuser gibt es am Stadtrand, man kann auch sagen: am Rande der Gesellschaft und der Zivilisation. Denn die hundert Menschen teilen sich genau eine Toilette an der Straße. Wie sie das machen? Aleyna sagt: „Ich muss mich beeilen.“
Aleynas Vater hat die Familie verlassen, will nichts mehr mit seinen sechs Kindern zu tun haben. Mit zehn Personen lebt Aleyna nun in einem sehr kleinen Haus im muslimischen Viertel. Zehn solche überfüllten Häuser gibt es am Stadtrand, man kann auch sagen: am Rande der Gesellschaft und der Zivilisation. Denn die hundert Menschen teilen sich genau eine Toilette an der Straße. Wie sie das machen? Aleyna sagt: „Ich muss mich beeilen.“
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Eine kurze Kindheit
Die Mutter hat Aleyna geschont, bis sie elf wurde. Sicher war es keine freiwillige Entscheidung, Aleyna dann aus der Schule zu nehmen. Aber die Mutter stand vor einer furchtbaren Wahl – sie konnte sehen, dass Adam sich nicht gut entwickelte. Aleyna muss nun einfach helfen, sonst reicht es nicht zum Überleben. Ihre Zuflucht ist das Singen. Aleyna singt, während sie die Füllung für die Samosas kocht oder den Teig knetet, wenn sie den Herd schrubbt oder den Boden fegt.
Aleynas Vater hat die Familie verlassen, will nichts mehr mit seinen sechs Kindern zu tun haben. Mit zehn Personen lebt Aleyna nun in einem sehr kleinen Haus im muslimischen Viertel. Zehn solche überfüllten Häuser gibt es am Stadtrand, man kann auch sagen: am Rande der Gesellschaft und der Zivilisation. Denn die hundert Menschen teilen sich genau eine Toilette an der Straße. Wie sie das machen? Aleyna sagt: „Ich muss mich beeilen.“
Aleynas Vater hat die Familie verlassen, will nichts mehr mit seinen sechs Kindern zu tun haben. Mit zehn Personen lebt Aleyna nun in einem sehr kleinen Haus im muslimischen Viertel. Zehn solche überfüllten Häuser gibt es am Stadtrand, man kann auch sagen: am Rande der Gesellschaft und der Zivilisation. Denn die hundert Menschen teilen sich genau eine Toilette an der Straße. Wie sie das machen? Aleyna sagt: „Ich muss mich beeilen.“
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So holt die Schule Aleyna und Adam aus der Kinderarbeit
Vier bis zehn Prozent der Bevölkerung von Myanmar sind muslimisch. Am bekanntesten ist die Gruppe der Rohingya, gegen die das Militär immer wieder brutal vorging, besonders um das Jahr 2017. Dazu läuft eine Völkermord-Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Den Kindern, die damals nach Bangladesch geflüchtet waren, galt unsere Weihnachtsaktion im Jahr 2019, bei der Sie, liebe WAZ-Leser, eine Rekordsumme spendeten.
Aber in jedem Dorf in Myanmar gibt es muslimische Familien, die vor Generationen aus dem Großraum Indien eingewandert sind. Viele werden ganz ähnlich verfolgt: Ihnen werden Staatsbürgerschaft, Bildung, Reisen und viele Berufe verwehrt. Immer wieder werden die Nachbarn vom Militär oder lokalen Milizen zu Gewalt angestachelt, Muslime werden immer wieder zu Zwangsarbeit eingezogen, also versklavt. Aleynas Familie floh aus der Karen-Region, als sie noch klein war, während der antimuslimischen Ausschreitungen des Jahres 2014.
Aber in jedem Dorf in Myanmar gibt es muslimische Familien, die vor Generationen aus dem Großraum Indien eingewandert sind. Viele werden ganz ähnlich verfolgt: Ihnen werden Staatsbürgerschaft, Bildung, Reisen und viele Berufe verwehrt. Immer wieder werden die Nachbarn vom Militär oder lokalen Milizen zu Gewalt angestachelt, Muslime werden immer wieder zu Zwangsarbeit eingezogen, also versklavt. Aleynas Familie floh aus der Karen-Region, als sie noch klein war, während der antimuslimischen Ausschreitungen des Jahres 2014.
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Keine Zeit zum Spielen
Und wann hat Aleyna Zeit zu spielen? Die 13-Jährige schaut unsere Übersetzerin einen Moment länger an, dann erklärt sie leise ihre Situation. „Das Leben ist nicht so einfach, wie Aleyna dachte“, fasst die Dolmetscherin zusammen. „Nein, Aleyna hat keine Zeit zu spielen. Sie hat Freunde, aber die müssen auch arbeiten. Es sind Nachbarskinder. Sie treffen sich für ein paar Minuten auf der Straße.“ Auf dem Weg zur Arbeit.
Trotz allem: Die Schule konnte Aleyna und Adam zurückgewinnen, hat extra für Kinder wie sie ein Programm aufgesetzt. Jeden Sonntag kommen zwei Lehrer ehrenamtlich in die Klasse, um Aleyna und Adam eins zu eins zu unterrichten. Einen ganzen Schultag lang. Englisch, Birmanisch und Thai, Mathe und Naturwissenschaften. Aber dieser eine Tag muss für die Woche reichen. Dann geben die Lehrer den beiden Aufgaben mit, die mehrere Schulen in Zusammenarbeit mit „Rights Beyond Border“ entwickelt haben.
Trotz allem: Die Schule konnte Aleyna und Adam zurückgewinnen, hat extra für Kinder wie sie ein Programm aufgesetzt. Jeden Sonntag kommen zwei Lehrer ehrenamtlich in die Klasse, um Aleyna und Adam eins zu eins zu unterrichten. Einen ganzen Schultag lang. Englisch, Birmanisch und Thai, Mathe und Naturwissenschaften. Aber dieser eine Tag muss für die Woche reichen. Dann geben die Lehrer den beiden Aufgaben mit, die mehrere Schulen in Zusammenarbeit mit „Rights Beyond Border“ entwickelt haben.
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Zwei Klassen in einer
Denn nach dem Militärputsch in Myanmar hat sich die Zahl der Kinder, die unterrichtet werden müssen, auch hier verdreifacht – mit entsprechenden Folgen: Von zehn Lehrern sind drei heute krank. Um die zehn Klassen zu unterrichten, springen nun drei Lehrer hin und her. Wobei sie manchmal gar nicht den Raum wechseln müssen. Denn oft teilen sich zwei Jahrgänge ein Zimmer. Die Gruppen sitzen dann versetzt, als würden sie in zwei Bussen aneinander vorbeifahren. Erkennbar herrscht auch in den Klassen Linksverkehr.
„Wenn wir die Klassen so mischen müssen, dann verlieren einige Kinder das Interesse“, sagt die Mathematik-Lehrerin Wai Wai Lwin (35). Auch sie kommt aus der Gemeinschaft der Geflüchteten: 2008 zerstörte der Zyklon Nargis ihre Lebensgrundlage, die Militärjunta im Myanmar beschlagnahmte Hilfslieferungen – und setzte so Hunger als Waffe gegen ethnische Minderheiten ein. Heute arbeitet sie für ein Minimalgehalt und zum Teil ehrenamtlich. Die Schulgebühr beträgt hier etwa 7 Euro im Monat – zu viel für die meisten. „Wir erzwingen nichts“, sagt Wai Wai Lwin, aber natürlich drückt es auf die Schulfinanzen, wenn mehr als die Hälfte des Budgets ausfällt.
„Wenn wir die Klassen so mischen müssen, dann verlieren einige Kinder das Interesse“, sagt die Mathematik-Lehrerin Wai Wai Lwin (35). Auch sie kommt aus der Gemeinschaft der Geflüchteten: 2008 zerstörte der Zyklon Nargis ihre Lebensgrundlage, die Militärjunta im Myanmar beschlagnahmte Hilfslieferungen – und setzte so Hunger als Waffe gegen ethnische Minderheiten ein. Heute arbeitet sie für ein Minimalgehalt und zum Teil ehrenamtlich. Die Schulgebühr beträgt hier etwa 7 Euro im Monat – zu viel für die meisten. „Wir erzwingen nichts“, sagt Wai Wai Lwin, aber natürlich drückt es auf die Schulfinanzen, wenn mehr als die Hälfte des Budgets ausfällt.
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Trotzdem funktioniert die Schule. In der neunten Klasse geht es heute um: das Universum. Die fünfte hat Mathe. Man hört es durch die Wände aus Sperrholz, aber sie tragen mit Würde das Periodensystem. Die meisten Schüler tapsen barfuß über die kühlen Fliesen, die Lehrer heben sich durch Flipflops ab. Henkelmänner und Tupperdosen stehen in Plastikkisten an der Wand. Es fehlt an Heften, Lehrbüchern, Stiften. Aber am ersten Pult klemmt wie ein Amboss eine Anspitzmaschine für alle.
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Was sich Aleyna wünscht
Aleyna und Adam entgeht dieser Alltag. „Aber sie können durch unser „Home-Schooling-Programm mithalten und werden den Wechsel ins nächste Schuljahr schaffen“, sagt Wai Wai Lwin. Aber wie machen die beiden das? „Meine Aufgaben mache ich am Abend, wenn die anderen schlafen“, sagt Aleyna. Natürlich ist es dann ziemlich düster. Und vorher hilft Aleyna noch ihrem Bruder. „Ein bisschen nur“, sagt sie mit ihrem schüchternen Lächeln. Was sie sich wünscht? Dass die Grundlage bleibt: „Gute Gesundheit für Mama und Papa.“
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So können Sie spenden
IBAN: DE43 3506 0190 0000 3103 10
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