17 Ziele für nachhaltige Entwicklung – so arbeiten wir
Die UN hat im Jahr 2015 die Agenda 2030 verabschiedet. Ein Plan, den die Bundesregierung auch "Weltzukunftsvertrag" nennt, da in der Agenda nachhaltige Ziele aufgelistet sind, die von allen Staaten befolgt werden sollen. Diese 17 Ziele werden auch Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genannt. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die Ziele und die Arbeit der Kindernothilfe.
"Es bedarf erhebliche Anstrengungen"
Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag ist stellvertretender Vorsitzender bei VENRO, dem Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen in Deutschland. Im Video spricht er über die Bedeutung der SDGs für die Kindernothilfe, die Umsetzung sowie die globalen Herausforderungen der Ziele.
Ziele im Blick: Die Arbeit unserer Partner
Ziel 1: Keine Armut
Zum Beispiel in Äthiopien: Dort leiden die Menschen unter Nahrungsmangel, schlechter medizinischer Versorgung und fehlender Bildung. Genau das sind die Schwerpunkte unserer Arbeit vor Ort, um Ziel 1 zu verfolgen: Schulbildung ermöglichen, Kinderrechte stärken und Kinder, die auf der Straße leben müssen, zu unterstützen.
> Kinder und Familien aus Äthiopien können Sie hier unterstützen.
Ziel 2: Kein Hunger
Damit Familien nicht vor Hunger aus ihrer Heimat fliehen müssen, brauchen sie die Sicherheit, sich dauerhaft ernähren zu können. In Uganda zum Beispiel zeigt ein Partner von uns jungen Menschen in Farmschulen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Die Mädchen und Jungen lernen dort u. a., wie Hochbeete angelegt und Setzlinge gezüchtet werden. Und wenn sie noch etwas Obst und Gemüse übrig haben, können sie das auf dem Markt verkaufen.
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
Unzureichende medizinische Versorgung trifft vor allem Kinder. Kindersterblichkeit ist noch immer ein Problem in vielen Teilen der Welt. Grund dafür sind Infektionskrankheiten, Mangelernährung und schlecht ausgebaute Gesundheitswesen. Es fehlt weltweit an Aufklärung und Wissen über Krankheiten und Kinder mit einer Behinderung.
Unsere Projektpartner unterstützen Kinder mit Behinderungen und ihre Familien, indem sie Therapien fördern, sie mit Nahrung als auch medizinisch versorgen und die Eltern mit Aufklärungen und Selbsthilfegruppen unterstützen.
Ziel 4: Hochwertige Bildung
Bildung ist ein Menschenrecht – aber die Realität zeigt: weltweit haben Mädchen und Jungen keine Chance auf Bildung. Etwa, weil es zu wenige Schulen und Lehrerkräfte gibt oder weil viele Eltern es sich nicht leisten können, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Oft sind Millionen Kinder gezwungen; Arbeit zu gehen, zum Beispiel auf den Philippinen. Unsere Partner ermöglichen Kindern frühkindliche Bildung in Tagesstätten, sorgt dafür, dass sie mit den nötigen Lernmaterialien zur Schule gehen können und als Jugendliche Ausbildungen erhalten.
Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit
Für Chancengerechtigkeit! Jeder Mensch hat das Recht über seinen eigenen Körper und sein eigenes Leben entscheiden zu dürfen. Leider gilt das in vielen Ländern auf der Welt für viele Mädchen und Frauen nicht. Sie haben oft keine Wahl, wen oder wann sie heiraten. Oder sie werden Opfer der gefährlichen und traumatischen Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung, die in vielen Ländern qualvoll praktiziert wird.
Unser Einsatz gegen Genitalverstümmelung in Somalia ist nur ein Beispiel dafür, wie wir Ziel 5 verfolgen. Sie können Menschen, insbesondere Mütter und ihren Töchter helfen, über die schweren Folgen weiblicher Genitalverstümmelung aufzuklären, damit junge Mädchen in Zukunft vor der lebensgefährlichen Tradition bewahrt werden.
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit
Wie ein roter Faden zieht sich Kinderarbeit durch die Geschichte der Menschheit und auch heute ist ausbeuterische Kinderarbeit überall auf der Welt ein ernstes Problem. Weltweit müssen immer noch rund 160 Millionen Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten - teils unter ausbeuterischen Bedingungen.
Gemeinsam mit unseren Partnern und unserer politischen Arbeit setzen wir uns dafür ein, dass ausbeuterische Kinderarbeit gestoppt wird und Kinderarbeiter*innen die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen. Zum Beispiel in Guatemala. Aufgrund der großen Armut müssen unzählige Kinder dort arbeiten gehen, um etwas Geld für sich und ihre Familien zu verdienen.
Ziel 10: Weniger Ungleichheit
Jeder Mensch wünscht sich, ein würdevolles Leben frei von Diskriminierung führen zu können. Dafür müssen soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten so verringert werden, dass jedes Kind unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Status, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung o. Ä. die gleichen Chancen erhält, sich zu verwirklichen.
Vor allem Länder, in denen Kinder und Jugendliche besonders unter Armut und korrupten Regierungen leiden, müssen mehr Mitsprache haben. Wir setzen uns in genau diesen Ländern für Chancengleichheit der Kinder ein und ermöglichen ihnen, mit Bildung und Existenzsicherung selbst den Ungleichheiten in Zukunft entgegenzuwirken.
Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Die Auswirkungen der Klimakrise spüren die Menschen weltweit. Hitzewellen, Dürren, Verwüstung oder Überschwemmungen sorgen für existenzielle Notlagen sowie Ernteausfälle und zerstörte Häuser und Schulen. Krankheiten breiten sich aus und Menschen sind gezwungen, zu fliehen. Darunter leiden besonders Kinder und Jugendliche, deren Rechte in Notsituation vergessen werden.
Unsere Partner helfen Kindern und Familien, sich auf Katastrophen vorzubereiten, neue Anbaumethoden und Wassermanagement kennenzulernen und sich mit weniger anfälligem Saatgut zu ernähren, sodass eine dauerhafte Ernährung möglichst gut gesichert ist. Zum Beispiel in Pakistan.
Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Bewaffnete Konflikte, Terrorismus, Gangs und korrupte Regierungen zwingen jährlich Millionen von Menschen zur Flucht. In Fluchtsituationen sind besonders Kinder gefährdete Opfer von Menschenhandel und sexualisierter Gewalt. Im schlimmsten Fall schließen sich Jugendliche aus Verzweiflung oder Perspektivenlosigkeit den Gangs an und werden selbst kriminell.
Unsere Partner, etwa in Brasilien, bieten Kindern und Jugendlichen Schutzräume, in denen sie vor Gewalt und Kriminalität sicher sind und schulen Lehrkräfte sowie Mitarbeitende lokaler Behörden in Kinderschutz.
> So können Sie betroffenen Kindern zum Beispiel psychologische Betreuung ermöglichen.
TuDus – jetzt aktiv werden
Tu Dus – jede und jeder einzelne von uns kann dazu beitragen, die Ziele zu erreichen. Dabei spielt das Alter überhaupt keine Rolle! Ob in der Schule, im Studium, im Job oder in der Rente. Möglichkeiten sich für unsere Welt einzusetzen, gibt es immer. Wie wäre es mit CO2-Fasten für ein besseres Klima, Baumpflanzaktionen, einer Teilnahme bei einer Demonstration für Menschenrechte oder gemeinschaftliche und ehrenamtliche Aktionen? Wir haben ein paar Ideen zusammengestellt! Los geht's mit den Tu Du's!