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Junges Schauspielhaus Bochum
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Kinderschutz im Rampenlicht

Text/Bilder: Katharina Draub

Immer mehr Schulen, Kitas oder Sportvereine entwickeln Schutzkonzepte, damit Kinder und Jugendliche vor körperlicher und psychischer Gewalt, Mobbing oder anderen Gefahren geschützt sind. Nun folgt die Premiere für das junge Schauspielhaus Bochum: Mitarbeitende, Kinder und Jugendliche erarbeiten mit der Kindernothilfe ihr eigenes Konzept für mehr Kinderschutz rund um die Bühne.

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Während im großen Saal die Proben für das nächste Stück stattfinden, ist es nebenan im Raum des Theaterreviers etwas ruhiger. In einem Kreis sitzen acht Teilnehmende mit Kinderschutz-Experte Henk Göbel und sind ganz auf das heutige Thema "Verhaltenskodex" fokussiert. "Dabei geht es darum, dass sich Erwachsene Regeln geben, wie sie sich gegenüber Kindern und Jugendlichen verhalten", erklärt Henk Göbel. Er hat bereits viele pädagogische Einrichtungen bei Schutzkonzepten beraten. "Der Unterschied hier ist die Vielschichtigkeit. Es gibt Kinder und Jugendliche, die aktiv an Angeboten des jungen Schauspielhauses teilnehmen, und die, die als junge Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort sind", erklärt der Experte. Deswegen werden auch Mitarbeitende vom Einlassservice sowie der Personal- oder Kostümabteilung über das Schutzkonzept genau informiert. Im Kernteam, das die einzelnen Bausteine des Konzepts - wie den Verhaltenskodex - erarbeitet, ist auch Kat Heß (31 Jahre). Heß arbeitet in der Dramaturgie und begleitet das Partizipationsprojekt "Drama Control", den Kinder- und Jugendaufsichtsrat des jungen Schauspielhauses. Auch diese Kids arbeiten beim Schutzkonzept mit und haben erklärt, in welchen Situationen sie sich unsicher fühlen. "Dunkelheit in einigen Räumen war zum Beispiel ein Thema", berichtet Kat Heß. "Außerdem haben wir festgestellt, dass im Publikumsbereich auf der höheren Ebene wichtige Streben am Geländer fehlen. Und die Toiletten, die bei uns alle benutzen dürfen, könnten auch eine Gefahr für sie sein", ergänzt Kat Heß, "es betrifft also sowohl Unfälle als auch Gewalt oder Missbrauch." Falls es wirklich zu einem (Verdachts)fall kommen sollte, müssen Betroffene oder Beteiligte des Jungen Schauspielhauses wissen, an wen sie sich wenden können. Dieser Meldeweg gehört u. a. auch zum Schutzkonzept dazu. "Das Konzept ist eine Absicherung nach allen Seiten und sorgt für mehr Transparenz", lobt Kat Heß. Das Kernteam plant, bis zum Ende der Spielsaison im Sommer 2025 mit dem individuellen Konzept für Kinderschutz hinter und vor den Kulissen fertig zu sein.

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Über die Autorin

Redakteurin Katharina Draub
Katharina Draub ist Redakteurin in der Pressestelle der Kindernothilfe.

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 Leitung des Kinder- und Jugendaufsichtsrat des jungen Schauspielhauses vor der Tür zur Bühne (Quelle: KNH/Katharina Draub)

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